Beschäftigte mit einem riskanten Umgang mit Suchtmitteln fordern Betriebe heraus. Auch bei viel gutem Willen sind irgendwann die Grenzen der eigenen Belastbarkeit und Kompetenz erreicht. Spätestens dann sollten Profis von Alkohol- und Suchtberatungsstellen hinzugezogen werden sollten.
Sie können Kontakt zu einer Beratungsstelle aufnehmen, wenn…
- Sie als Vorgesetzte von suchtgefährdeten Mitarbeiter/innen Unterstützung benötigen.
- Beschäftigte trotz mehrmaliger Ansprache ihren Konsum von Suchtmitteln nicht reduzieren (können) und Sie Hilfe vermitteln möchten.
- Sie sich als Arbeitskollege/Arbeitskollegin einer riskant konsumierenden Person belastet fühlen.
- Sie als Vertreter/in der Personalabteilung eine Kooperation mit regionalen Hilfseinrichtungen initiieren möchten.
Alkohol- und Suchtberatungsstellen beraten betroffene Arbeitnehmer/innen kostenlos, auf Wunsch auch anonym und an deren Bedürfnissen orientiert. Abstinenz ist dabei nicht das einzig mögliche Ziel. Oft geht es auch erstmal darum, den eigenen Umgang mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten zu reflektieren oder abzuklären, ob das eigene Spiel- oder Kaufverhalten noch im grünen Bereich ist.
Beratungsstellen begleiten aber nicht nur betroffene Beschäftigte, sie bieten auch Coaching für Vorgesetzte an. Diese können die Auffälligkeiten des Mitarbeiters/der Mitarbeiterin schildern und gemeinsam mit erfahrenen Berater/innen die nächsten Schritte entwickeln oder anstehende Gespräche vorbereiten.
Und auch für Arbeitskolleg/innen kann es hilfreich sein, jemandem die eigene Belastung zu erzählen, Ideen zu entwickeln, wie der riskant konsumierenden Person am besten geholfen werden kann und eigene Grenzen zu erkennen.
Viele Unternehmen führen in Ihren Stufenplänen für suchtmittelbedingte Probleme am Arbeitsplatz die Empfehlung bzw. Auflage an, eine Alkohol- oder Suchtberatungsstelle aufzusuchen. Damit stellt die Intervention des Betriebes oft die Weichen, damit Suchtgefährdete erstmals ans Hilfesystem andocken.
Nähere Infos zu Stufenplänen finden Sie unter Stepcheck/Betrieb/Intervention.
Unterstützung finden Sie bei den Beratungsstellen in OÖ
Veranstaltungs-Tipp
Online PräventionsCafé „Hilfsangebote bei Suchtproblemen im Betrieb“, 8. Oktober 2024, 10-12 Uhr
Alexandra Wolfmeir/ Alkoholberatung Land OÖ und Thomas Labacher / Fachbereich Sucht der pro mente OÖ stehen Ihnen als kompetente Ansprechpartner*innen rund um Ihre Fragen zu Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten suchtgefährdeter Mitarbeiter/innen in Oö zur Verfügung.
Nähere Infos und Anmeldung demnächst unter www.praevention.at/praeventionscafe
Text: Mag.a Rosmarie Kranewitter-Wagner, Institut Suchtprävention, pro mente OÖ
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